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Jeder Webdesigner, ob erfahren oder Neuling, jeder begeht sie oder hat sie bereits begangen: Die fatalsten Fehler im Webdesign. Die nachfolgende Auflistung der Fehler, die häufig in der Gestaltung von Websites gemacht werden sind in der Reihenfolge austauschbar.
Kennen Sie das, wenn Sie auf einer Webseite sind und nicht wissen wie es jetzt weitergeht?
Eine gute Navigation soll den User sicher und selbstverständlich durch das Angebot der Website leiten. Leider verlieren sich manche Webdesigner in außergewöhnlichen Designkonzepten, sodass sie nicht mehr an die Bedürfnisse ihrer Nutzer und die Usablity der Website denken. Alleinstellungsmerkmale sind gut, aber manchmal ist es besser beim Wesentlichen zu bleiben.
Es gibt aber auch sehr schlicht gehaltene Navigationen, die nicht zielführend sind weil der User z.B. nicht weiß, wo auf der Website er sich gerade befindet. Abgeleitet von der Psychologie sollten maximal 5 oder 6 sinnvolle Hauptmenüpunkte gesetzt werden, um seine Kunden optimal durch die Homepage zu leiten – mehr Themen (Menüpunkte) kann ein Mensch nicht mehr einfach erfassen und verliert deshalb die Übersicht.
Wenn Sie mehr über das Thema Navigation erfahren wollen, ist dieser Blogeintrag sicher interessant: Nutzerorientierung – Darstellung aus Kundenperspektive.
Zu lange Ladezeiten – die Website ladet zu langsam
Nicht nur den Webdesigner stört eine lange Ladezeit der Website beim flüssigen Arbeiten, vor allem den User und Google stören eine langsame Webseite. Frust und Ärger sind vorprogrammiert und am Ende steht ein abgesprungener Benutzer (eine langsame Website und eine damit eingehrgehende hohe Bounce-Rate sind für Google sehr schlechte Rankingsignale!).
Ist Ihre Seite z.B. voll mit schönen, hochauflösenden Bildern und Slidern, verlangsamt das – durch schlechte Komprimierung der Bilder – Ihre Website ungemein. Mit CSS-Eigenschaften können Sie hochauflösende Bilder (z.B. in der mobilen Version der Homepage) einfach weglassen. Webdesigner und Web-Entwickler lieben ihre Plug-Ins. Nur leider können diese einem den Spaß auch ganz schnell wieder nehmen. Schlampig programmiert und vor allem mit (nicht gebrauchtem) Funktionsumfang aufgeblasen, können zuviel eingesetzte Plugins die Ladezeit ins Unendliche ziehen. Überlegen Sie sich gut, welche Plugins und Zusatzprogramme ihre Webseite wirklich braucht, denn auch das schnellste LTE hilft nicht gegen überlange Ladezeiten.
Suchen Sie einen schnellen Provider, überlegen Sie den Einsatz von Caching-Modulen (die aus einer dynamisch generierten Website eine statisch bereitgestellte machen), schieben SIe Scripte in den Footer statt in den Header der Website und komprimieren Sie CSS.Stylesheets. Maßnahmen wie diese beschleunigen Ihre Website um ein Vielfaches!
Kein „Call to Action“ Aufruf
Ein Webseitenbesuch auf einer 0815 Homepage. Der User sieht sich die Landingpage an, liest vielleicht ein zwei Zeilen durch und verlässt die Seite im schlechten Fall nach kürzester Zeit wieder, ohne sich weiter umgesehen zu haben. Um den Seitenbesucher zu einer Handlung (“Aufruf zur Handlung”) zu führen, sollte sich an prominenter (gut sichtbarer) Position der Seite ein sogenannter „Call to Action“-Button befinden. Im Idealfall folgt der Besucher unserem Handlungsaufruf – er kontaktiert uns, informiert sich über eine lancierte Dienstleistung oder ein aktuelles Produkt, kauft es vielleicht sogar, empfiehlt uns weiter oder besucht unsere Facebook Seite.
Der Webdesigner verwendet schlechte Farben und schlechten Kontrast
Webseiten können farbenfroh sein, da sind sich fast alle Webdesigner einig. Aber manchmal kann es auch zu viel des Guten sein, oder zu wenig – abhängig von der Branche, dem Produkt oder der angebotenen Dienstleistung. Gutes Webdesign verwendet Farben und Farbschemata, ohne den User dabei mit zu vielen Farbkombinationen zu erschlagen. Bei schlechter Farbgestaltung befinden sich z.B. graue Buttons auf grauem Hintergrund, oder rote Schrift auf grünem Hintergrund. Beides ist schlecht: Das eine ist zu unauffällig, da zu wenig Kontrast vorhanden ist und die andere Kombination ist nicht barrierefrei (und eine Schriftfarbe vor komplementärfarbenen Hintergrund ist sowieso schlecht lesbar, da sie zu flimmern scheint und “aufweicht”).
Eine stimmige und passende Farbwahl bietet dem User einen ersten Eindruck des Unternehmens (und der Branche). NIEMALS wird eine Milchpackung in schmutzigbraun gestaltet sein, NIEMALS wird ein guter Webdesigner einem Kindergarten eine Website mit fahlen und toten Farben gestalten.
Eine richtig gewählte Farbpalette unterstützt mit ihrer Farbigkeit das, was Sie transportieren wollen. Farben sollen neugierig machen, ein Farbleitsystem soll intuitiv durch die Webseite leiten (Message Boxen, Call to Action Buttons, Menüführung etc.).
Zu viel Inhalt, schlecht organisiert
Das richtige Maß ist wichtig. Nur wenige Webseitenbesucher lesen sich lange Inhalte komplett durch. Sie sind meist nur auf der Suche nach bestimmten Informationen. Dafür sind elendslange Texte, welche Google vielleicht gefallen mögen, nicht zielführend, da der User alleine beim Anblick dieser Textmassen die Seite sofort fluchtartig verlässt.
Wichtig ist es, Texte bzw. Keywords sinnvoll zusammenzulegen und ausführlich, natürlich zu schreiben, immer in Gedanken an den Menschen, der hier nach passenden Informationen sucht. Alles ganz im Sinne eines ganzheitlichen, holistischen Contents.
Wenn es dann aber doch einmal länger wird, darf ein Inhaltsverzeichnis nicht fehlen. Nicht nur in der Webgestaltung macht es Sinn seinen Text mit Überschriften, Absätzen und Listen oder Tabellen zu gliedern, auch für die Suchmaschinenoptimierung ist die Verwendung von Überschriften und Absätzen wichtig, um den Inhalt korrekt und stimmig einordnen – indexieren – zu können.
Wir haben bereits zwei Blogbeiträge über die Kunst des Texteschreibens verfasst: Holistischer Content, Optimale SEO-Texte selber schreiben
Keine Priorisierung von Inhalten und Elementen
Zu viel, oder zu wenig, das ist hier Frage.
Gutes Webdesign nimmt seinen Kunden (den User) an der Hand und führt ihn durch die Website. Am besten gelingt das mit dem gestalterischen Element der Priorisierung. Ein Beispiel: Die Hauptüberschrift (H1) ist am größten, jede darunter (H2, H3 etc.) ist kleiner. Genauso wie Call-to-Action Buttons sofort ins Auge springen sollen und müssen. Ohne einer ausreichenden Priorisierung fühlen sich User schnell verloren und verlassen die Seite schnell wieder. Wenn allerdings jede zweite Zeile als Überschrift formatiert wird, ist das definitiv zu viel des Guten und die Webseitenbesucher werden ebenfalls sofort vergrault (denken Sie an eine große Einkaufsstraße – hier springt Ihnen vor lauter Werbetafeln und Plakaten sehr bald keine mehr ins Auge und Sie gehen einfach vorbei!).
Der Webdesigner verwendet schlechte oder zu beliebige Grafiken und Fotos
Wenn Sie verschiede Homepages miteinander vergleichen, wird offensichtlich, dass sehr viele Seiten mit verschiedensten Bildern und Grafiken arbeiten. Aber noch etwas Anderes könnte Ihnen aufgefallen ein: Webdesigner verwenden die gleichen Ideen und setzen ähnliche Bilder (Stockfotos). Aber beim Webdesign geht es nicht darum, so wie der andere zu sein, vielmehr ist wichtig “besonders” und “anders” zu sein, um dem User im Kopf und in Erinnerung zu bleiben!
Aber auch wenn Sie originelle oder eigene Bilder verwenden, passiert es oft, dass die Qualität nicht dem entspricht, was man sich von einer modernen Webseite erwarten kann.
Merken Sie sich: Kreieren Sie eigene, qualitativ hochwertige Bilder, oder wenn Sie ein Stock-Foto kaufen, denken Sie über den Tellerrand hinaus und lassen die verstaubten Zahnradgrafiken links liegen! Im Webdesign geht es schließlich um Originalität!
Schlechte Texte, mit ohne Keywords oder dann doch zu viel
Texte (für eine Website) zu schreiben ist eine eigene Kunst, wie oben bereits erwähnt. In der Suchmaschinenoptimierung ist der Inhalt einer Webseite – im Verbund mit vielen anderen Elementen – das Wichtigste. Deshalb ist es für gute Google-Rankings unerlässlich, gute und “einzigartige”, “dem User Mehrwert bietende” Texte zu kreieren. Nach vielen Updates und den daraus resultierenden, immer besseren, Algorithmen kann Google heute die Suchintention des Users sehr gut erkennen. Sprich – Google sucht nicht explizit nach einem bestimmten Keyword, sondern nach seinen Synonymen und der Bedeutung HINTER dem Geschriebenen (bietet das Geschriebene eine Lösung für das Problem des Suchenden?)! Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass sich die Verfasser von Website-Inhalten nur auf ein bestimmtes Keyword konzentrieren.
In der aktuellen SEO ist die richtige Mischung für den Erfolg der Texte entscheidend:
- Inhalte müssen technische sauber gestaltet (siehe On Page Optimierung) sein,
- sie müssen dem User Mehrwert bieten und
- Texte sollten dem User eine Lösung für ihr Problem aufzeigen
Veraltete Inhalte
Alter, nicht aktueller Inhalt gehört zwar nicht zum Webdesign und ist auch nicht die Schuld der Web-Agentur. Aber die beste Website nützt Ihnen nichts, wenn sie eben alte und uninteressante Inhalte anbietet. Eine verstaubte Webseite erkennt man, auch ohne auf das Datum zu schauen. Trends in der Mode kommen und gehen und so ist es auch im Web. Wenn man seine Homepage und den ganzen Internetauftritt nicht regelmäßig anpasst und auf (inhaltliche, technische, gestalterische) Aktualität überprüft, sieht man beim User schnell “alt” aus!
Die Frage ob eine alte Webseite sich wirklich nicht mehr für eine Suchmaschienenoptimierung eignet versuchen wir in diesem Beitrag zu beantworten.
Die Website ist nicht responsiv oder die mobile Version ist fehlerhaft
Für die Userexperience und die Suchmaschinenoptimierung gleichermaßen wichtig ist die Erstellung einer mobilen oder responsiven Version der eigenen Website. Nachdem Google den mobilen Index heute vor dem Desktop-Index priorisiert (siehe diesen Beitrag), muss es oberstes Ziel des Web Entwicklers sein, eine gut funktionierende responsive Website (also reagierend auf die verschiedenen Bildschirmformate und verschiedenen Geräte der User) zu gestalten und programmieren. Ohne einer guten mobilen Version seiner Webseite, ist es unmöglich bei Suchanfragen nachhaltig hoch zu ranken.
Aber nicht nur Google straft einen wenn die eigene Homepage nicht responsive ist. Auch der User will am Handy keine unangepasste Website mit viel zu kleinen Buttons und unleserlichen Texten, wenn er lediglich auf seinem Smartphone surft. Wir wissen aus den Statistiken unserer vielen Kundenwebsites, dass der Trend zur Ansicht von Webinhalten mit dem Handy nach wie vor rasant steigt! Je nach Branche (hier vor allem in B2C Bereichen) betrachten bereits 60% der User eine Website mit dem Smartphone!
Das Schlimmste kommt zum Schluss
Wie Sie vielleicht bereits bemerkt haben, haben wir die schwerwiegendsten Fehler außenvorgelassen, in der Hoffnung, dass keiner mehr auf die Idee kommt, Flash-Webseiten (die niemals von einem IPhone angezeigt werden) mit blinkenden Animationen und fliegenden Texten auf die Menschheit loszulassen.
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